Papierblumen statt Flugrosen – Februar Tipp der Umweltgruppe

Es sind schöne, zarte, farbenfrohe Gebilde, die uns meist viel Freude bereiten und an die Schönheiten der Natur erinnern. Nicht nur zum Valentinstag sind Blumen und insbesondere Rosen ein beliebtes Geschenk, um dem oder der Liebsten seine Gefühle zu zeigen. Auch an anderen grauen Wintertagen können sie uns erfreuen und Erinnerungen an den Frühling oder Sommer in unsere Wohnungen bringen.

Dabei besteht die Freude aber meist nur beim Konsumenten am Ende der ganzen Produktionskette, denn auch der Anbau und die Vermarktung von Schnittblumen ist mittlerweile zu einem riesigen globalen Geschäftsfeld geworden, mit negativen Auswirkungen auf Menschen und Umwelt.

Ein Großteil der bei uns Verkauften Schnittblumen und besonders auch die zum Valentinstag so beliebten Rosen werden Sommer wie Winter in Afrika oder Südamerika produziert und dann zu uns nach Europa exportiert. Dieser industrielle Anbau von Blumen in riesigen Monokulturen ist aber meist mit einem hohen Wasserverbrauch und dem großzügigen Einsatz von staken Pestiziden und künstlichen Düngern verbunden. Bei den geringen oder nicht vorhandenen Umweltstandards in den jeweiligen Ländern gehen damit oft auch eine hohe Verschmutzung und Eutrophierung von Gewässern und Böden einher und die fehlenden Sozialstandards und Arbeiterrechte bedeuten für die Menschen auf den Farmen ein hohes Gesundheitsrisiko, schlechten Schutz vor den eingesetzten Chemikalien, hohen Leistungsdruck und niedrige Löhne.

Die unter diesen Bedingungen angebauten Blumen werden dann meist direkt nach der Ernte in gekühlten Lastern zum Flughafen gebracht, von dort in gekühlten Flugzeugen nach Europa geflogen und dann hier wieder mit gekühlten Lastern in die Geschäfte verteilt, damit die schnell verderblichen Blumen noch möglichst frisch bei uns Kunden ankommen und uns erfreuen. Selbst regional angebaute Blumen haben wegen des hohen Energieaufwands zum Beheizen von Gewächshäusern meist eine noch schlechtere CO2-Bilanz als die „Flugrosen“.

Vor diesem Hintergrund sollten wir uns fragen, ob Schnittblumen eigentlich geeignete Mittel sind, Liebe auszudrücken.

Dabei gibt es viele einfache Alternativen. Im Sommer können uns Blumen von Feldern und Wiesen oder aus dem eigenen Garten erfreuen, oder es lassen sich beim Gärtner eventuell auch regionale Blumen finden. Diese kann man dann auch gut trocken und so auch im Winter verschenken, wenn hier keine Blumen wachsen. Alternativ kann man auch schöne Sträuße aus Obst und Gemüse machen, indem man dies auf Spieße steckt und dann zusammen mit immergrünen Zweigen und /oder getrockneten Blättern, Blumen und Gräsern zu einem Strauß bindet.

Auch aus Papier kann man wunderschöne Blumen machen, die dann ein noch viel persönlicheres Geschenk darstellen und (genau wie die Liebe) für die Ewigkeit halten können. 🙂 Für alles findet man zahlreiche Anleitungen im Internet, die von einfachen Schönheiten bis zu komplexeren Kunstwerken reichen.

Wir haben euch hier auch ein paar einfachere Anleitungen für schöne Blumen zusammengestellt:

Papier-Gerbera
Eine relativ einfache aber schön sommerlich wirkende Blume erhält man, indem man 4-5 gleichgroße Kreise aus Papier ausschneidet. Diese legt man genau aufeinander und schneidet sie mit einer Schere alle 5 mm von außen bis zu einem kleineren Kreis in der Mitte ein. Dann klebt man sie leicht versetzt aufeinander, sodass die schnitte nicht alle an der selben Stelle sind, befestigt an der Rückseite einen Stil und klebt vorne in die Mitte noch einen andersfarbigen Blütenkorb – schon ist die Blume fertig.
Rosen 1
Die Blumen der Liebe lassen sich auch auf viele verschieden Arten sehr schön auch aus Papier herstellen, weshalb wir euch hier zwei Varianten zeigen möchten.
Für die eine nehmt ihr ein Blatt und schneidet dort eine Spirale in der gewünschten Größe aus. Dabei bestimmt die Breite der Spirale die Höhe der Blume, und die Länge, wie sehr sie gefüllt ist. Innen sollte sie in einem kleinen Kreis enden, der dann später als schöner Abschluss und äußerstes Blatt dient.
Um die Rose zu formen rollt man dann die Schnecke von außen nach innen relativ locker auf, und klebt dann am ende den kleine Kreis am Rand und unten an der Blüte fest. Nun kann man noch die Rolle wieder ein Stück aufrollen und muss sie zum Trocken eventuell noch kurz festhalten, aber dann hat man eine schöne Rose, die man gut als Tischdeko oder zum Verzieren von Geschenken nutzen kann.

Rosen 2
Die zweite Rosenvariante macht man aus einem Streifen Papier, Krepppapier, Servietten oder sogar Klopapier. Ein Stöckchen und ein kurzes Stück Faden eignen sich als Stil. Für diese Blume wickelt man den Papierstreifen um die Spitze des Stiels, wobei man ihn unten eng zusammen knautscht und oben locker auseinander gehen lässt. Je mehr man dabei unten an einer Stelle zusammen knautscht, umso weiter öffnet sich oben die Blüte, so dass man eine immer größer und offener werdende Blüte gestalten kann. Zum Schluss bindet man das geknautschte Papier unten zusammen, damit es nicht mehr aufgeht und fertig ist die Rose. Wer möchte kann dann noch einen kleinen grünen Papierstreifen mit Kleber einstreichen und zum besseren Zusammenhalt um das geknautschte Papier und den Stil wickeln, wodurch man auch noch einen schönen Blütenkelch erhält.


Zum Schluss noch ein kleiner Tipp:
Zum Basteln der Blumen kann eigent sich sehr gut schon beschriebenes oder bedrucktes Papier oder auch alte kaputte Bücher und Zeitungen. Diese Verwendet man dann einfach so, was je nach Aufschrift sehr schön aussehen kann, oder man färbt sie mit Wasserfarben oder anderen Farben, wodurch man dann beispielsweise auch rote Rosen machen kann. Und gerade durch das Upcyclen des alten Papiers sind die Blumen dann sogar doppelt nachhaltig!

Euer Flo 

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