Erstis aufgepasst!: Tipps zur Wohnungssuche

Quelle: pexels.com

Am Anfang jedes Semesters geht sie wieder los: die Wohnungssuche.

Viele Studierende wollen oder müssen von Zuhause ausziehen und suchen eine neue Bleibe. Der Wohnungsmarkt ist in vielen Städten die Hölle – besonders schlimm trifft es oft Studierende.

Sie suchen schnell (bis zum Semesterstart) eine günstige Wohnung in einer sehr gefragten Gegend. Diese Not kann einfach ausgenutzt werden, deshalb hier ein paar Tipps für die Wohnungssuche.

Der Anfang

Ihr habt eure Immatrikulation von der Uni bekommen und jetzt soll es endlich losgehen? Aber wo fängt man an, wenn man eine Wohnung sucht?

Erstmal sollte man sich entscheiden, wie man wohnen will: Alleine oder geht es auch gemeinsam? WG-Plätze sind oft günstiger, als eine eigene Wohnung. Jedoch hat auch eine WG ihre Tücken: von unterschiedlichen Hygiene-Vorstellungen bis zu MitbewohnerInnen mit denen man sich nicht versteht. Bevor man einzieht, weiß man nicht wirklich was einen erwartet.

Ein Einzelzimmer kann da verlockend wirken. Vor allem in einem Studentenwohnheim hat man trotzdem Kontakt zu Gleichaltrigen, oft niedrige Kosten und die Einrichtung ist manchmal schon vorhanden.

Abhängig vom eigenen Budget und den persönlichen Vorstellungen können die Präferenzen für die eine oder andere Art zu wohnen unterschiedlich ausfallen.

Wo man sucht!:

Nachdem man sich festgelegt hat, geht es ans Eingemachte. Aber wo findet man überhaupt Wohnungen?

→ Für viele startet die Suche im Internet. Auf Wohnungsportalen kann man angeben, was man sucht und auch gezielt nach passenden Angeboten suchen. Hier empfiehlt sich von Anfang an die Kriterien nicht zu eng zu fassen. Eine Wohnung in Stadtmitte, höchstens 10 Minuten von der Uni/Innenstadt/Hauptbahnhof entfernt suchen Viele. Man sollte sich vorher bewusst machen, welche Kriterien einem sehr wichtig sind: Stadtnähe, Naturnähe, eine schnelle Verbindung zum Nahverkehr, Einkaufsmöglichkeiten ums Eck… Und es kann immer sein, dass keiner dieser Wünsche umsetzbar ist. Aber in Städten wie Landau kommt man auch gut mit dem Rad von A nach B.

Welches Internetportal sollte man nutzen?

Das Angebot ist groß: wg-gesucht.de, Immobilienscout24.de, immowelt,de…

Für Studierende lohnt ein Blick auf wg-gesucht.de.

Hier werden Wohngemeinschaften, aber auch kleinere Wohnungen angeboten. Auch Mieter, die einen studentischen Nachmieter suchen, schalten dort oft Wohnungsanzeigen.

Es ist aber auch nicht empfehlenswert sich nur auf ein Portal zu begrenzen. Das keine Antworten kommen oder Wohnungen doch schon vergeben sind, sollte man miteinplanen.

Außerdem gibt es noch die Privatvermittlung des Studierendenwerks Vorderpfalz

https://stw-vp.de/de/wohnen/zimmervermittlung

Und auch weitere nützliche Links, die das Studierendenwerk zusammengestellt hat:

https://stw-vp.de/de/wohnen/tipps-zur-wohnungssuche

Auch auf Facebook findet man Gruppen zum Suchen & Finden von Wohnungsangeboten. Dort gibt es vielleicht auch einen Link zur WhatsApp-Gruppen eures Studiengangs. Auch dort werden immer mal wieder Anzeigen eingestellt.

Die Offline-Suche:

Aber nicht nur auf Internetportalen findet man Wohnungsanzeigen. Auch vor Ort sollte man sich umschauen (und kann so gleich mal die Stadt etwas kennenlernen).

Gute Anknüpfpunkte sind hier:

  • Das schwarze Brett an der Uni: z.B. im Gebäude ?, wenn man zu den Toiletten läuft
  • Das schwarze Brett an der Universitätsbibiothek
  • Anzeigen bei Geschäften (Rewe z.B.)

Die Bewerbung (vor allem auf Wohngemeinschaften bezogen):

→ Es ist immer gut persönliche Sachen/Hobbies/Interessen in der Bewerbung zu erwähnen.

→ Der Text sollte weder zu lang (bedenke wahrscheinlich bekommen die Suchende viele Angebote), noch zu unpersönlich sein.

→ Die Formulierung eines Textes, den man dann situationsabhängig anpasst, kann hilfreich sein.

Wie erkenne ich seriöse Angebote?

Vor allem, wenn man das erste Mal die eigenen vier Wände wechseln will, gibt es viele Stolperfallen auf dem Weg.

Vorsicht vor:

  • Wohnung Innenstadt – 5 Minuten vom Rewe entfernt – 230€ warm – ABER
    • …leider ist der Vermieter momentan im Ausland
    • …bevor du die Wohnung gesehen hast, braucht der Vermieter Kaution + x-Monatsmieten von dir

Ihr könnt es euch denken. Manche Angebote klingen zu schön um wahr zu sein. Da soll man skeptisch werden…

Nicht jedes (sehr) gute Angebot ist unecht, aber eine gewisse Skepsis – vor allem wenn Geldüberweisungen eine Rolle spielen – ist angebracht. Hier bekommt man von Wohnungsportalen wie wg-gesucht.de aber auch manchmal Warnungen.

Wohngemeinschaften:

Eine Wohngemeinschaften ist natürlich nochmal etwas anders. Hier wohnt ihr nicht alleine, sondern mit anderen Leuten zusammen. Im Sommersemester suchen oft weniger Leute. Wege in eine WG zu kommen sind unterschiedlich. Es gibt WGs in die man mit Castings kommt. Die momentanen WG-Bewohner laden potentielle Mitbewohner zu einem Bewerbungsgespräch ein. Hier schauen beide Seiten ob es passt.

Das WG-Casting:

→ Man sollte sich vor dem Casting Fragen überlegen, die man stellen will und was einem in einer Wohnung bzw. bei WG-MitbewohnerInnen wichtig ist

→ Rückfragen sind gern gesehen

→ generell suchen viele Menschen eher keine reine Zweck-WG, deshalb ist die Sympathie sehr wichtig (…und Wochenend-Pendler eher selten gefragt.)

→ die Meinungen von WG-Mitgliedern sind manchmal unterschiedlich. Wenn eine Absage kommt, warst du nicht unbedingt Allen unsympathisch und hast einen großen Fehler gemacht. In Studentenstädten gibt es so viele Bewerbungen, da ist es (vor allem zu Nicht-Corona-Zeiten) eher die Ausnahme schnell ein tolles WG-Zimmer zu bekommen. Man sollte versuchen nicht zu gestresst in die nächste WG zu gehen – auch wenn es anstrengend ist

→ generell bekommt man manchmal schnell ein Gefühl dafür, ob man in eine Gruppe hereinpassen würde. Eine Party-WG ist vielleicht nicht für jeden was 😉

Manchmal schließt man einen Vertrag auch mit dem Vermieter direkt ab. Ob hier jeder einen Einzelvertrag hat oder nur eine Person ist unterschiedlich.

In WGs gibt es dann unterschiedliche Ideen über den Haushalt/Besuche von Freunden oder auch das Einkaufen/Kochen. Themen, die einem wichtig sind, sollte man am Besten vorher abklären. Als Nicht-Raucher will vielleicht nicht jeder in eine glückliche Raucher-WG ziehen…

Der Vertrag:

Auch hier gibt es einige Informationen, welche man sich genauer angucken sollte. Die Zeit einen Vertrag gründlich(!) zu lesen, sollte man sich immer nehmen.

→ gibt es eine Pflicht-Mietdauer von z.B. 1 Jahr?

→ Wie lange ist die Kündigungsfrist?

→ Sind Internet/GEZ-Gebühren etc. im Preis mit drin?

→ Wie ist das mit den Nebenkosten?

Und auch Vorsicht, wenn der Vermieter eine Kopie des Ausweises haben will.

Dies ist deine Entscheidung! Ein Recht auf die Kopie des Ausweises hat ein Vermieter nicht.

Beim persönlichen Vorzeigen des Ausweises sollten auch nur die wichtigsten Daten (Name, Geburtsdatum und Anschrift) notiert werden und nicht zum Beispiel die Seriennummer [1].

Zu guter Letzt spielt auch die Umgebung eine Rolle. Natürlich ist die eigene Wohnung der Dreh- und Angelpunkt, aber auch die Lautstärke der Straße/Baustellen, der Zustand des Treppenhauses (geputzt?) oder die Hellhörigkeit von Wohnungen können für Probleme sorgen. Auch hier sollte man sich überlegen, welche Punkte für einen wichtig sind. Eine Wohnung in der man aufgrund des Lärmes nicht lernen kann, bringt keinem Studierenden etwas – vor allem wenn Bibliotheken in der Corona-Zeit (hoffentlich nicht mehr lange) geschlossen sind.

Insgesamt lässt sich sagen, dass man einige Sachen auch erst mal ausprobiert haben muss, um zu wissen, wie man überhaupt gerne wohnt. Ich wusste, dass ich nach dem Abitur erstmal alleine wohnen wollte und bin auch froh, dies getan zu haben. Andere Studierende können sich eventuell gar nicht vorstellen alleine in einer Wohnung/einem Wohnheim-Apartment zu hocken und wünschen sich die Gesellschaft einer WG. In der momentanen Situation mit den fehlenden sozialen Kontakten eines regelmäßigen Unibetriebs, könnte ich mir zum Beispiel dann doch eine WG vorstellen. Die eigenen Bedürfnisse und Wünsche ändern sich manchmal mit der Zeit – und damit dann eventuell auch die eigene Wohnsituation.

Quellen:

[1] = https://www.personalausweisportal.de/Webs/PA/DE/buergerinnen-und-buerger/der-personalausweis/ausweiskopien/ausweiskopien-node.html

Abgerufen: 16.12.2020 – 23:00 Uhr

Bild: pexels.com

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